Optimierte PowerPoint Präsentation für das Gehirn

Opti­mier­te Power­Point Prä­sen­ta­ti­on für das Gehirn

Der Unter­schied zwi­schen einer guten und einer schlech­ten Power­Point Prä­sen­ta­ti­on – wie lässt er sich erklä­ren? Vie­le Autoren von PPT sind sich nicht dar­über im Kla­ren, wie das mensch­li­che Gehirn grund­sätz­lich funk­tio­niert. Sie neh­men in ihrer Dar­stel­lung kei­ne Rück­sicht auf die Auf­nah­me­ka­pa­zi­tä­ten und die Mecha­nis­men der Infor­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tung, die unser Gehirn bie­tet. Wer sich die­sen Pro­zess jedoch bewusst macht, kann Prä­sen­ta­tio­nen so kre­den­zen, dass sie schme­cken und in Erin­ne­rung blei­ben. Wie für Gewür­ze beim Kochen gilt auch in der PPT-Küche: Weni­ger ist oft mehr.

Wie nimmt das mensch­li­che Gehirn Infor­ma­tio­nen auf? Ver­ein­facht gesagt über einen Kurz­zeit- und einen Lang­zeit­spei­cher. Das grund­sätz­li­che Pro­blem dabei: Der Kurz­zeit­spei­cher des Gehirns hat nur eine begrenz­te Auf­nah­me­fä­hig­keit. Bild­lich gespro­chen ist sein Spei­cher eher klein, ver­gleich­bar mit dem eines USB-Sticks oder einer Daten-CD. Die Hirn­for­schung geht davon aus, dass wir in unse­rem Kurz­zeit­ge­dächt­nis nur etwa drei bis fünf Infor­ma­ti­ons­ein­hei­ten auf­neh­men kön­nen. Was bedeu­tet das für Power­Point Prä­sen­ta­tio­nen? Es kommt dar­auf an, Kern­aus­sa­gen her­aus­zu­ar­bei­ten und sich dar­auf zu beschrän­ken. Das ist die Vor­aus­set­zung dafür, dass Refe­ren­ten nach­hal­ti­ge Wir­kun­gen bei ihrem Publi­kum erzielen.

WIE FUNK­TIO­NIERT DIE INFOR­MA­TI­ONS­VER­AR­BEI­TUNG IM MENSCH­LI­CHEN GEHIRN?

Den bei­den Hälf­ten des mensch­li­chen Gehirns kom­men grund­le­gend unter­schied­li­che Auf­ga­ben zu. Wäh­rend die lin­ke Gehirn­hälf­te, auch als „audi­tiver Cor­tex“ bezeich­net, für die Auf­nah­me von ver­ba­len und schrift­li­chen Infor­ma­tio­nen zustän­dig ist, reagiert die rech­te Gehirn­hälf­te, der visu­el­le Cor­tex, auf bild­haf­te Infor­ma­tio­nen. Aus die­ser „men­ta­len Arbeits­tei­lung“ her­aus lässt sich die Tat­sa­che erklä­ren, dass wir nicht gleich­zei­tig Lesen und Zuhö­ren kön­nen. Wenn wir mit einer text­über­la­de­nen Prä­sen­ta­ti­on kon­fron­tiert wer­den, wird unser audi­tiver Cor­tex schlicht über­be­an­sprucht. Gleich­zei­tig hat der visu­el­le Cor­tex kaum etwas zu tun. Die bei­den Gehirn­hälf­ten wer­den also ungleich belas­tet. In der Fol­ge wer­den Infor­ma­tio­nen schlecht verarbeitet.

POWER­POINT PRÄ­SEN­TA­TIO­NEN: DUA­LE KODIE­RUNG HEISST DAS STICHWORT

Wer Infor­ma­tio­nen gehirn­ge­recht ser­vie­ren möch­te, soll­te Infor­ma­tio­nen gezielt dual kodie­ren. Was bedeu­tet das kon­kret? Die dua­le Kodie­rung ver­hilft dazu, sprach­li­che und bild­li­che Infor­ma­tio­nen gleich­zei­tig zu ver­ar­bei­ten. Audi­tiver und visu­el­ler Cor­tex wer­den dadurch gleich­mä­ßig aus­ge­las­tet – mit einer enor­men Wir­kung. Durch eine dua­le Kodie­rung lässt sich die Infor­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tung im Gehirn um das Sechs­fa­che stei­gern. Die Zuhö­rer wer­den durch die dua­le Kodie­rung dazu ange­regt, einen eigen­stän­di­gen Bezug zwi­schen Bil­dern oder Gra­fi­ken, also visu­el­len Ele­men­ten auf der Folie und dem Text des Refe­ren­ten, her­zu­stel­len. Das ver­bes­sert die Infor­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tung. Das Publi­kum wird dabei mit ein­be­zo­gen und kann sich die Bot­schaft, die ver­mit­telt wer­den soll, aktiv her­lei­ten und erschließen.

Fazit: Infor­ma­tio­nen wer­den dann „gehirn­ge­recht ser­viert“, wenn

  • sie den visu­el­len und den audi­tiven Cor­tex gleich­zei­tig anregen,
  • durch dua­le Kodie­rung visu­el­le Ele­men­te mit gespro­che­nem Text in Ver­bin­dung gebracht werden,
  • die Zuhö­rer sich einen Zusam­men­hang eigen­stän­dig erschlie­ßen müs­sen, indem sie Bild und gespro­che­ne Spra­che mit­ein­an­der in Ver­bin­dung bringen.

Wer in der Erstel­lung sei­ner Power­Point Prä­sen­ta­ti­on auf die Mecha­nis­men des mensch­li­chen Gehirns Rück­sicht nimmt, legt damit einen wich­ti­gen Grund­stein für eine gute Prä­sen­ta­ti­on. Die begrenz­te Auf­nah­me­ka­pa­zi­tät und die Funk­ti­ons­wei­se des mensch­li­chen Gehirns soll­ten beim Erstel­len eine PPT lei­ten­des Motiv sein. Es erfor­dert Mut zum Weg­las­sen und zur Beschrän­kung auf das Wesent­li­che. Das setzt eine geziel­te Struk­tu­rie­rung ver­füg­ba­rer Daten und Bot­schaf­ten vor­aus. Refe­ren­ten sol­len Ideen und kei­ne Fak­ten prä­sen­tie­ren. Dar­auf kommt es ganz ent­schei­dend an. Auch wenn es für Sie als Fach­mann schwie­rig ist, ein kom­ple­xes The­ma auf Kern­bot­schaf­ten her­un­ter zu bre­chen – tun Sie es den­noch. Denn eine Fül­le von Daten erschlägt Ihr Publi­kum. Sie erzie­len damit kei­ne nach­hal­ti­ge Wirkung.

SPIE­LEN SIE DIE KLA­VIA­TUR DER EMO­TIO­NEN IN IHRER POWER­POINT PRÄSENTATION

Wie erzielt man eine über­zeu­gen­de Wir­kung? Der Schlüs­sel dazu sind Emo­tio­nen. „Emo­tio­nen sind die wah­ren Ent­schei­der“, bringt es Sach­buch­au­to­rin und Vor­trags­red­ne­rin Sabi­ne Hüb­ner auf den Punkt. Um eine über­zeu­gen­de Wir­kung zu ent­fal­ten, braucht es unter­schied­li­che Argu­men­ta­ti­ons­ar­ten, zeig­te sich bereits Aris­to­te­les vor über 2.000 Jah­ren über­zeugt. Wer logi­sche Infor­ma­tio­nen mit emo­tio­na­len Inhal­ten kom­bi­niert, regt die Vor­stel­lungs­kraft – und noch wich­ti­ger – die Gefühls­welt sei­nes Publi­kums an.

Wer sich aus­schließ­lich auf ana­ly­ti­sche Inhal­te beschränkt, lässt die Chan­ce ver­strei­chen, bei sei­nen Zuhö­rern Bedürf­nis­se zu wecken. Doch das ist die Grund­vor­aus­set­zung dafür, das Publi­kum in eine bestimm­te Rich­tung zu bewe­gen und erwünsch­te Hand­lun­gen zu errei­chen. Es geht also um ein aus­ge­wo­ge­nes Gleich­ge­wicht zwi­schen emo­tio­na­len und ana­ly­ti­schen Inhal­ten. Das kann Ihrer Bot­schaft Flü­gel verleihen.

Wenn Sie jetzt den­ken: „Was ist an Ver­kaufs­zah­len emo­tio­nal?“, dann lösen Sie sich von den rei­nen Zah­len und stel­len Sie die Bot­schaft dahin­ter in den Vor­der­grund. In Kom­bi­na­ti­on mit beweg­ten Bil­dern oder kon­kre­ten Geschich­ten kön­nen Sie Ihre Ver­kaufs­zah­len in leben­di­ge Bot­schaf­ten ver­pa­cken. So erzeu­gen Sie Hand­lungs­be­reit­schaft und Ver­än­de­rungs­wil­len bei Ihren Zuhö­rern. Brin­gen Sie also mit einem emo­tio­na­len Anstrich Far­be in Ihre Prä­sen­ta­ti­on. Wir von RELEASE zei­gen Ihnen ger­ne, wie Sie aus noch so tro­cke­nen Daten emo­tio­na­le Bot­schaf­ten ablei­ten kön­nen. Der Blick von außen mit den Augen des Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­fis kann Ihnen wei­ter­hel­fen. Wir zei­gen Ihnen, wie Sie mit Ihrer Power­Point Prä­sen­ta­ti­on auffallen.

ZIEL EINER GUTEN POWER­POINT PRÄ­SEN­TA­TI­ON IST ES, BAUCH­ENT­SCHEI­DUN­GEN ZU ERZEUGEN

In den sel­tens­ten Fäl­len ent­schei­den wir Men­schen uns auf Grund­la­ge einer struk­tu­rier­ten sach­li­chen Ana­ly­se. Nut­zen- und Kos­ten­ab­wä­gun­gen spie­len zwar eine Rol­le, doch meist kommt eine Ent­schei­dung aus dem Bauch her­aus. Sel­ten han­deln wir rein ratio­nal. Unser Bauch­ge­fühlt trifft viel­mehr einen Groß­teil unse­rer Ent­schei­dun­gen. Das hat einen ein­fa­chen Grund: Unse­re Emo­tio­nen sind schnel­ler als unser Ver­stand. Das haben Wis­sen­schaft­ler der Har­vard Uni­ver­si­tät unter­sucht. Emo­tio­na­le Reak­tio­nen set­zen dem­nach bereits nach 220 Mil­li­se­kun­den einen Ent­schei­dungs­reiz. „Erst“ nach 480 Mil­li­se­kun­den kommt unser Ver­stand in die Gänge.

Das Fazit dar­aus klingt ernüch­ternd: Wir sind erst dann in der Lage, uns bewusst und nach logi­schen Gesichts­punk­ten mit einer Situa­ti­on aus­ein­an­der zu set­zen, wenn wir eine Ent­schei­dung bereits getrof­fen haben. Logi­sche oder ratio­na­le Argu­men­te die­nen in die­ser Kon­se­quenz vor­der­grün­dig dazu, unse­re emo­tio­na­le Ent­schei­dung nach­träg­lich ratio­nal zu untermauern.

Wenn Sie als Refe­rent vor­der­grün­dig auf logi­sche Argu­men­te set­zen und die Emo­ti­on außen vor las­sen, hebeln Sie den hier beschrie­be­nen Mecha­nis­mus aus. Das ist der Grund, war­um vie­le Zuhö­rer PPT als lang­wei­lig und nicht anspre­chend emp­fin­den. Die Emo­ti­on bringt Far­be ins Spiel. Nicht die Infor­ma­ti­on selbst ist ent­schei­dend, son­dern dass, was sie beim Publi­kum aus­lö­sen kann. Machen Sie also Ihre Zuhö­rer neu­gie­rig. Knüp­fen Sie gezielt an die Lebens­wirk­lich­keit oder den Arbeits­all­tag Ihres Publi­kums an. Ver­wen­den Sie Anek­do­ten und brin­gen Sie Ihre Zuhö­rer – je nach Kon­text – zum Lachen. Grei­fen Sie Sor­gen oder Befürch­tun­gen auf. Appel­lie­ren Sie an per­sön­li­che Bedürf­nis­se. Stel­len Sie bewusst eine Ver­bin­dung her. Erzeu­gen Sie Rele­vanz und eröff­nen Sie Lösungs­we­ge. So lösen Sie Bauch­ent­schei­dun­gen aus. So kön­nen Sie über­zeu­gen. Wir hel­fen Ihnen ger­ne dabei.

Letzt­lich geht es dabei dar­um, Inhal­te exakt an den Zuhö­rern aus­zu­rich­ten. Gera­de erst hat das Netz­werk E‑READ dazu viel­be­ach­te­te For­schungs­er­geb­nis­se ver­öf­fent­licht. Digi­ta­le Tex­te eröff­nen bis­her unge­kann­te Mög­lich­kei­ten, Tex­te und Bot­schaf­ten auf die indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­se und Vor­lie­ben der Zuhö­rer anzu­pas­sen und sorg­fäl­tig auf den jewei­li­gen Leser zuzuschneiden.